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Diffuses Gliom: Genfehler und ihre Folgen im Visier

Das IDH1-Protein erfüllt wichtige Aufgaben im Energiehaushalt von Zellen und spielt bei der Entstehung einer bestimmten Gruppe von Tumoren des Nervensystems, den sogenannten Gliomen, eine große Rolle. Bei einigen Gliomen ist das Gen für das IDH1-Protein mutiert. Als Folge ist das Protein in seiner Funktion gestört und die Zellen produzieren nun ein neues Stoffwechselprodukt namens 2-HG. Dieses stiftet in den Zellen wahres Chaos: Es bringt den Stoffwechsel durcheinander, begünstigt die Zellteilung und legt so die Basis für Krebs. Das 2-HG-Protein wird daher auch als Onkometabolit bezeichnet.

Um diese Art von Gliomen gezielt zu therapieren, setzen jüngste klinische Studien an der Genmutation des IDH1-Proteins an. Ein Forschungsteam um Professor Dr. Dr. Ghazaleh Tabatabai hat sich nun jene Stoffwechselveränderungen genauer angeschaut, die durch die Mutation im Tumorgewebe entstehen. Im Rahmen ihrer Studie fanden sie einige Stoffwechselprodukte, die als mögliche Biomarker künftig den Verlauf der Erkrankung vorhersagen könnten. Die gewonnenen Einblicke in die Zellvorgänge könnten künftige Studien helfen, die Tumorbiologie besser zu verstehen, Therapieansätze weiterzuentwickeln und ihre Wirksamkeit zu verbessern.

Das Forschungsteam stellt die aktuelle Studie in einem Video-Abstrakt vor.

Link zur Studie