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Alzheimer: Frühe Eiweißablagerungen sind hoch wirksam

Eines steckt das andere an: Bei der Alzheimer Krankheit bewirken falsch gefaltete Eiweiße, dass sich andere anschließen und gemeinsam ablagern. Besonders im Frühstadium sind sie darin besonders wirksam, so ein Team um Professor Dr. Mathias Jucker vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. Eine Behandlung sollte daher möglichst früh einsetzen – am besten bevor die Ablagerungen nach derzeitigen Verfahren diagnostiziert werden können.

Bei der Alzheimer-Erkrankung häufigen sich große Mengen des Eiweißes Beta-Amyloid im Gehirn an. Es ist anders gefaltet als im Normalzustand und kann daher nicht abgebaut werden. Dabei regt das Protein seine eigene Ablagerung an: Wie bei einem Dominospiel sorgt es dafür, dass sich noch gesundes Beta-Amyloid-Eiweiß umfaltet und ansammelt. Lan Ye und Jay Rasmussen vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung zeigen nun, dass erste falsch gefaltete Proteinablagerungen hierbei besonders wirksam sind. Später verringert sich ihre Wirkkraft. “Dieser Befund bestätigt: Wir müssen therapeutisch bei der Bildung der ersten Eiweißablagerungen im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung ansetzen – und zwar lange bevor sie derzeit durch gängige Diagnoseverfahren erkannt werden können,” sagt Studienleiter Professor Dr. Mathias Jucker. “Dafür benötigen wir neue und empfindlichere Biomarker.”

Originalpublikation

Lan Y, Rasmussen J, Kaeser SA, Marzesco A.-M., Obermüller U, Mahler J, Juliane Schelle J, Odenthal J, Krüger C, Fritschi SK, Walker LC, Staufenbiel M, Baumann F, Jucker M (2017): Aβ seeding potency peaks in the early stages of cerebral β-amyloidosis. EMBO Reports 10.15252/embr.201744067

doi: 10.15252/embr.201744067



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