Wie kontrollieren Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, die Entwicklung und Evolution der Gehirnrinde? Diese Frage untersucht Dr. Simone Mayer. Seit September 2018 leitet sie die unabhängige Forschungsgruppe „Molekulare Hirnentwicklung“ am HIH. In ihrer Forschung vergleicht sie verschiedene Säugetierarten und verwendet eine Vielzahl von zellbiologischen, biochemischen und bioinformatischen Methoden. Neben den grundlegenden Prozessen interessiert sie, wie Störungen in den Botenstoffsystemen Gehirnerkrankungen begünstigen können. „Neokortikale Netzwerke sind das Kernstück der menschlichen Kognition, aber ihre hohe Komplexität kann evolutionär gesehen auch zur Entstehung zahlreicher psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen beigetragen haben“, erklärt Mayer. Da Neurotransmitter Angriffspunkt verschiedener Medikamente sind, gibt ihre Forschung ebenfalls Aufschluss über Risiken und Möglichkeiten, die Gehirnentwicklung während der Schwangerschaft zu beeinflussen.

