

Über uns
Die Abteilung entstand im Zuge der konsequenten Fortführung des Department-Systems mit dem Hauptschwerpunkt Epileptologie. Weitere Schwerpunkte bilden die neuromuskulären Erkrankungen und Kopfschmerzsyndrome. Ihr klinischer Verantwortungsbereich umfasst 22 Betten und 5 Spezialambulanzen. Zusammen mit den anderen klinischen Abteilungen versorgt sie alle neurologischen Patienten am Universitätsklinikum Tübingen (UKT).
Epilepsiepatienten werden in einem Epilepsiezentrum behandelt, das gemeinsam mit der Neuropädiatrie, der Neurochirurgie und der Neuroradiologie von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zertifiziert wurde.
Dies beinhaltet stationär die Akutversorgung bei epileptischen Anfällen und Status epilepticus sowie die Epilepsiekomplexbehandlung bei schweren Fällen mit häufigen Anfällen oder mehrfacher Kombinationstherapie. Gemeinsam mit der Neurochirurgie verfügt die Abteilung über 5 Video-EEG Monitoring Betten für die Differentialdiagnostik und prächirurgische Epilepsiediagnostik.
Epilepsiechirurgische Behandlungen und Hirnstimulationsverfahren erfolgen in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgie. Schmerzkomplexbehandlungen von Patienten mit chronischen, neurologisch bedingten Schmerzen werden in Kooperation mit der Anästhesiologie durchgeführt. In den Spezialambulanzen werden zu den o.g. Themen v.a. schwierige Fälle behandelt und spezifische Fragen beantwortet, wie z.B. komplexe und weiterführende Spezialdiagnostik, medikamentöse Kombinationsbehandlungen, Schwangerschaft unter Medikamenten oder auch genetische Aspekte. Diese Spezialambulanzen sind ebenfalls Anlaufstelle für Patienten mit Ionenkanalerkrankungen und anderen seltenen, genetisch bedingten, paroxysmalen Störungen.
Übergreifende Forschungsinhalte
Ziel der Forschung der Abteilung ist es, die molekularen Mechanismen vor allem genetisch bedingter, neurologischer Krankheiten mit gestörter neuronaler Erregbarkeit aufzuklären, ihr klinisches Erscheinungsbild differentialdiagnostisch verwertbar zu charakterisieren und gezielt neue Therapien zu entwickeln. Hierfür werden gut definierte Kohorten von Patienten mit Epilepsien, Migräne und verwandten Krankheiten rekrutiert, die genetischen Defekte mit modernen Sequenziermethoden identifiziert, und deren funktionelle Auswirkungen untersucht.
Die Mechanismen neuronaler Übererregbarkeit werden auf molekularer, zellulärer und Netzwerkebene in nicht-neuronalen und neuronalen Expressionssystemen, einschließlich induzierter pluripotenter Stammzellen und genetisch veränderter Mausmodelle, charakterisiert (Hedrich et al. J Neurosci 2014, Wolff et al. Brain 2017, , Rosa et al. Neurobiol Dis 2025). Für die Identifikation neuer Krankheitsgene und genetischer Risikofaktoren spielt auch die Etablierung nationaler, europäischer und internationaler Netzwerke mit entsprechend großen Patientenkohorten eine wichtige Rolle (Schubert et al. Nat Genet 2014, Syrbe et al. Nat Genet 2015, ILAE consortium Nat Genet 2023, Epi25 Collaborative Nat Neurosci 2024).
Aus solchen Entdeckungen ergaben sich bereits neue, individualisierte Therapiekonzepte, wie die ketogene Diät bei Glucosetransporterdefekten oder die gezielte Modulation von Na+ oder K+ Kanälen bei epileptischen Enzephalopathien. Die frühe Detektion genetischer Defekte spielt deshalb eine zunehmend wichtige Rolle für die Therapie, insbesondere bei begleitenden Entwicklungsstörungen.

Hertie-Zentrum für Neurologie
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie
Hoppe-Seyler-Straße 3
72076 Tübingen
Tel.: +49 (0)7071 29-80442
Fax: +49 (0)7071 29-4488
Sabrina Kreiser
Yvonne Brändle
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Heidrun Löffler
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